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| Eurythmie – Herkunft des Namens |
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Das Wort Eurythmie/Eurhythmie wird im Deutschen auf zwei verschiedene Arten geschrieben, mit und ohne h nach dem r. Die ursprünglich griechische, also philologisch korrekte Schreibweise ist „Eurythmie“: in Langenscheidts griechisch-deutschem Wörterbuch finden wir „eurythmia“ mit der Übersetzung „rhythmische Bewegung, Ebenmass“. Das griechische „eu“ ist schwer übersetzbar; es wird umschrieben u.a. mit gut, wohl, recht, schön, verständig, glücklich, genau, geschickt, tüchtig. „Eu ge“ zum Beispiel bedeutet „bravo!“ „Rhythmos“ kann Zeitmass, Rhythmus im heutigen Sinn bedeuten, aber auch Ebenmass, Harmonie, Proportion, schöne Gestalt. Der Begriff meint also räumlich und zeitlich Gestaltetes.
„rh“, also aspiriertes r, kann im Griechischen nicht innerhalb eines Wortes, sondern nur an dessen Anfang auftreten. Wird ein Wort als zusammengesetzt aus zwei Worten erlebt, verdoppelt sich in der Verschmelzung das r: Arrhythmie, Kakorrhythmie (aus „kakos“, schlecht und „rhythmos“). „Eurythmie“ haben die Griechen offensichtlich nicht als zusammengesetztes Wort, sondern einheitlich erlebt, sonst hätten sie „Eurrhythmie“ geschrieben.
In der Folgezeit gab es in den verschiedenen Fremdsprachen (Latein, Französisch, Deutsch usw.) unterschiedliche Schreibweisen. Die Orthographie war ohnehin früher viel freier. Wieland, der Lucians ”Dialog über den Tanz” übersetzte, schrieb ”Eurhythmie”, während Friedrich Theodor Vischer, der dasselbe Buch viel später übersetzte, ”Eurythmie” schrieb.
Rudolf Steiner gab der von ihm entwickelten Bewegungskunst den Namen Eurythmie auf Anregung Marie Steiners, die selbst auf ihre Gespräche mit Emile Sigogne, dem Autor des Buches „Eurhythmie“ (1907), verweist. Auch Dalcroze verwendete den Begriff, und seine Schülerin Suzanne Perrotet leitete in Zürich eine „Schule für Eurhythmie“, deren Namen sie später änderte, um nicht der Eurythmie Rudolf Steiners zugerechnet zu werden.
(Quelle: mündliche Informationen von Hans Fors und Hans Paul Fiechter) |
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